Internationale Münsterländerprüfung (IMP A und B) und Internationale Zuchtschau vom 10.-12.10.2013 um Oversee
Veranstalter der diesjährigen Internationalen Münsterländerprüfung A und B mit Internationaler Zuchtschau war in diesem Jahr der Dänische Münsterländerverein (Dansk Münsterländer Klub) in enger Zusammenarbeit mit der Landesgruppe Schleswig-Holstein des deutschen KlM-Verbandes. Die Prüfungsreviere befanden sich daher auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze.
Das Suchenlokal war der gemütliche „Historische Krug“ in Oeversee. In Summe haben sich 15 Kleine Münsterländer aus Dänemark, Niederlande und Deutschland der Prüfung gestellt. Zur IMP-A (Auslese-Niveau) starteten 10 KlM und zur IMP-B (Basis-Niveau) 5 KlM. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten von KlM-International Bernd-D. Jesinghausen sowie den Suchenleiter Peter W. Jürgensen, mit musikalischer Begleitung durch den „Jägerbläsercorps Streichmühle“ am Freitagmorgen, ging es in die Reviere.
Wie auch oft bei den deutschen VGP`en erwies sich bei der IMP-A die Schweißarbeit als Klippe, welche schwierig zu überwinden war – auch für Hunde, die bereits zuvor die Verbandsschweißprüfung und eine VGP bestanden hatten. Die junge dänische KlM Hündin Horsias Rikke bestach mit ihrem Führer durch eine absolut sichere und ruhige Riemenarbeit und erhielt als einziger KlM das Prädikat „sehr gut“ in diesem Fach. Drei KlM konnten die IMP A nicht bestehen, da sie die geforderten Leistungen bei der Riemenarbeit nicht erbrachten.
An einem großen Gewässer mit breitem Schilfgürtel wurden bei der Wasserarbeit ohne lebende Ente durchweg sehr gute Ergebnisse erzielt. ES wurde allgemein außerordentlich bedauert, dass die Arbeit hinter der flugbehinderten lebenden Ente rechtlich nicht zulässig war. Gerade eine anspruchsvolle Zuchtprüfung, wie die IMP-A, bleibt ohne Aussagen zur Wasserpassion, Hartnäckigkeit bei der Nachsuche im Wasser und der Konsequenz bei der Arbeit hinter der behinderten Ente sowie dem Bringen von lebendem Wasserwild unvollständig. Die Aussage zum Zuchtpotential wird eindeutig begrenzt.
Für die Feldarbeit fuhren die Gespanne nach Dänemark nach Rødkro. Die Einzel- und Paarsuchengänge wurden auf einem Stoppel- und Rübenacker absolviert. Die kleinen Felder waren durch Heckenstreifen voneinander getrennt und das Niederwild hatte gute Deckung. Rebhühner und Hasen waren reichlich vorhanden, so dass die Hunde zeigen konnten, was in ihnen steckt. Eine Augenweite war die Paarsuche der beiden Hündinnen Quella vom Hesseltal und Horsias Rikke, die zur Krönung im Rübenacker Rebhühner sekundierten. Jagt ein Vorstehhund mit einem anderen zusammen und steht dieser vor, so kann es zum Sekundieren kommen. Obwohl der zweite Vorstehhund keine Wildwitterung in der Nase hat, nimmt er reflexartig die Vorstehhaltung ein. Diese Eigenschaft ist genetisch fixiert und kann nicht antrainiert werden.
Die IMP-B wurde erstmals durchgeführt, da die Prüfungsordnung neu entwickelt wurde. Es sollten vor den endgültigen Verabschiedung vor allem Erfahrungen mit diesem Zuchtprüfungskonzept gewonnen werden. Die Erwartungen, die in diese Prüfung auf HZP-Niveau gesetzt wurden, haben sich sehr gut bestätigt. Alle Gespanne absolvierten die Fächer dieser vielseitigen Anlagenprüfung im Wald, im Feld und im Wasser sehr gut, die Führer und Richter waren sehr zufrieden und konnten wichtige Erfahrungen sammeln.
Die Leitung der Internationalen Zuchtschau hatte Karl-Heinz Sachau übernommen. 18 KlM wurden in zwei Ringen bewertet. Schönster KlM der Zuchtschau mit einer Anwartschaft auf den „Deutschen Champion (VDH)“ wurde Axel vom Arberwald, vorgestellt von Gerhart Schäfer. Die Reserveanwartschaft erhielt der KlM Rüde Larcchan vom Forstweg, geführt von Marjo Hagoort.
Gewinner der IMP A wurde Bernd Weber mit Quella vom Hesseltal mit 287 Punkten, gefolgt von Henning A. Petersen mit Horsias Rikke mit 286 Punkten und Gunner Bertelsen mit Gråsidingens Xenofon mit 270 Punkten.
Die IMP B gewann René Radtke mit Argos vun`n Dieckslag mit 168 Punkten gefolgt von Thomas Harm mit Diva von der Leezener Au mit 168 Punkten und Bonke Häger mit Arkan vun`n Dieckslag mit 166 Punkten.
Als Besonderheit dieser beiden Prüfungen beurteilen die Richter während des kompletten Prüfungsablaufes den Jagdverstand, die Teamfähigkeit und das Wesen der Hunde. Die Prüfungsordnungen enthalten jagdnahe Fächer und sollen Hunde für die internationale Zucht herausstellen. Besonders positiv war auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Prüfung sowie beim Richten.
Der Festabend wurde musikalisch durch das „Jägerbläsercorps Streichmühle“ und das „Angeliter Parforcecorps“ begleitet. Präsident Bernd-D. Jesinghausen und Vizepräsident Henrik Raae Andersen aus Dänemark konnten den Präsidenten des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein Herrn Dr. Klaus-Hinnerk Baasch und den Vizepräsidenten des JGHV Wolf Schmidt-Körby begrüßen, die beide ein Grußwort an die Teilnehmer der Veranstaltung richteten. Dr. Baasch, selbst seit langem Führer von KlM, stiftete eine Jagdeinladung für den Suchensieger, Schmidt-Körby überreichte den Ehrenteller des JGHV als Anerkennung für die gute internationale Zusammenarbeit an Henrik Raae Andersen.
Zum Schluss war es allgemeine Auffassung, dieses Prüfungskonzept beizubehalten und auszubauen. Es ist eine wichtige und tragfähige Voraussetzung zur Förderung der internationalen Leistungszucht und der grenzübergreifenden Zusammenarbeit.
Jacqueline Mette