Zuchtschauen

Auf Zuchtschauen der KlM-Clubs, oder auch auf Ausstellungen der nationalen F.C.I.-Landesorganisation, werden von F.C.I.-Richtern der Körperbau und das Haar der KlM beurteilt. Diese phänotypischen Merkmale des Hundes sind im F.C.I.-Standard KlM Nr. 102 – 06.12.2004/D festgelegt. Zuständig für die Aufstellung und die Änderung des Standards ist immer das Mutterland der Rasse. Die F.C.I. gewährleistet dann die weltweite Einhaltung der Kriterien der äußeren Erscheinung und der Bewegung für die Zucht der Hunde in den F.C.I.-Mitgliedsländern.

 

Auf den Zuchtschauen werden von den Zuchtrichtern die allgemeine Erscheinung, die wichtigen Proportionen, die Bestandteile und Gliedmaßen des Körpers, das Haarkleid und das Gangwerk in der Bewegung beurteilt. Dieses ist besonders wichtig, da die Beurteilung im Stand anders ausfallen kann als die Beurteilung in der Bewegung. Hunde können zum Beispiel manche physiologische Fehler muskulär in der Bewegung gut ausgleichen. Andere physiologische Unvollkommenheiten fallen unter Umständen erst in der Bewegung des Hundes auf. Entscheidend ist schließlich, wie gut der Hund für die körperlichen Herausforderungen auf der Jagd geeignet ist.

 

Im Standard sind auch das Verhalten, der Charakter und das Wesen geregelt. Auf Zuchtschauen können diese Kriterien jedoch nur teilweise oder gar nicht bewertet werden. Das Gleiche gilt für die Leistungsanlagen. Auf Zuchtschauen können daher nur Teile der gesamten Rassemerkmale beurteilt werden.

 

Die Zuchtrichter müssen beurteilen, wie weit ein Hund allen Merkmalen einer Rasse entspricht. Es gibt folgende Bewertungen:

  • „Vorzüglich“(V), wenn der Hund den Rasse- und Geschlechtsmerkmalen in nahezu idealer, vollkommener Weise entspricht,
  • „Sehr gut“(SG), wenn der Hund ausgeglichene Proportionen hat, in guter Verfassung ist und die typischen Rassemerkmale besitzt – kurz ein Klassehund ist,
  • „Gut“(G), wenn der Hund die Hauptmerkmale der Rasse besitzt aber verschiedene Fehler aufweist,
  • „Genügend“(Ggd), wenn der Hund dem Typ der Rasse nahe kommt, jedoch ohne ihre allgemein bekannten Eigenschaften zu besitzen oder wenn seine körperliche Verfassung nicht überzeugt,
  • „Disqualifiziert“(Disq), wenn der Hund nicht dem Rassetyp entspricht, erhebliche Zahnfehler oder sonstige Anomalien hat, aggressives Verhalten zeigt oder Fehler hat, welche seine Gesundheit beeinträchtigen können.

 

Die Hundeführer erhalten nach einer Zuchtschau auf dem Zeugnis eine Beschreibung der äußeren Erscheinung und der Bewegung des Hundes (Habitusbeschreibung), die auch die Größenmessung, die Gebißkontrolle sowie Auffälligkeiten im Verhalten umfasst. Es ist grundsätzlich sehr ratsam, den Hund für eine Vorstellung auf einer Zuchtschau vorzubereiten. Zum Beispiel sollten die Gebißkontrolle und die Größenmessung öfter geübt werden, um Schwierigkeiten auf der Zuchtschau zu vermeiden, wenn sich ein Hund nicht den Fang öffnen lässt oder dem Meßstab lieber ausweicht.

Jedes F.C.I.-Mitgliedsland führt die Zuchtschauen in eigener Verantwortung durch.

Bilder bitte anklicken, um sie zu vergrößern.


Die Zuchtschauen finden meist zeitgleich mit den Prüfungen statt. Berichte darüber finden Sie deshalb dort.