10 Jahre KlM-International (KlM-I)

– Aufbau, Gründung, Entwicklung –

 

Der Beginn

Die Kleinen Münsterländer waren bei den Jägerinnen und Jägern wegen ihrer Vielseitigkeit bekannt und beliebt. Man konnte im Feld, im Wald und im Wasser mit ihnen jagen. Sie arbeiteten vor dem Schuß und nach dem Schuß. So war es seit vielen Jahrzehnten in Deutschland. Systematisch und langfristig war die Zucht immer weiter entwickelt und stabilisiert worden. Immer häufiger wurden Deckrüden über die Grenzen hinaus eingesetzt oder Welpen in viele europäische Länder und nach Übersee verkauft. Mit der Zeit wurden Fragen drängender wie, „was wird aus diesem Zuchtpotential im Ausland?“, „fördern wir die Erhaltung oder die Veränderung unserer Rasse?“, „könnten wir KlM nicht nur exportieren sondern auch Importieren?“ usw. Die Zahlen der Kleinen Münsterländer waren international immer größer geworden, es gab inzwischen in vielen Ländern KlM-Clubs, aber sie wussten nur sehr wenig voneinander. Das sollte anders werden!

Wir wollten mehr voneinander wissen, wir wollten Erfahrungen austauschen können, voneinander lernen, Gemeinsamkeiten in der Zucht entwickeln und die Zusammenarbeit fördern. Wir beschlossen in unserer Satzung, „ es ist unser Ziel, den hohen FCI-Standard dieser Rasse international zu sichern“ und „die Erhaltung und Förderung der jagdlichen Gebrauchsfähigkeit ist wichtigster Zweck dieses internationalen Verbandes“. Wir haben auch beschlossen, „die Souveränität und historisch gewachsenen Verhältnisse der nationalen Rassevereine zu respektieren“.

Diese Ziele waren grundsätzlich einleuchtend. Mit der Umsetzung in die Praxis begannen jedoch ungeahnte Schwierigkeiten: die Repräsentanten der nationalen Vereine kannten sich wenig oder gar nicht, die rechtliche Einbindung in die nationalen Organisationen, wie z.B. die Kennel Clubs, stellten sich als sehr unterschiedlich heraus, die Zuchtordnungen waren und sind zum Teil sehr unterschiedlich, die Regelungen für Anlage- oder Leistungsprüfungen waren und sind nach wie vor sehr unterschiedlich und nicht zuletzt waren auch die jagdlichen Schwerpunkte für die Kleinen Münsterländer in fast jedem Land unterschiedlich. Zusammengefasst stellten wir fest, dass die nationalen Interessen und Möglichkeiten der Rassevereine nur sehr schwer zu ermitteln und unter einen Hut zu bringen sind.

Wir haben es trotzdem begonnen! Es ging nur langsam und in sehr kleinen Schritten voran. Vor zehn Jahren haben wir mit dem Aufbau der internationalen Organisation begonnen. 2006 wurde sie offiziell als Kleine Münsterländer-International in der Form eines gemeinnützigen Vereins gegründet. Das Präsidium von KlM-I rückte in den acht Jahren seiner Zusammenarbeit menschlich und sachlich immer enger zusammen. So wurde es möglich, gemeinsam Initiativen, Strategien und Konzepte zu entwickeln und voran zu bringen.

 

Unsere Satzungsziele und Aufgaben:

Ziele:

  • Internationale Sicherung des hohen FCI-Standards der Rasse durch Erhaltung und Förderung der jagdlichen Gebrauchsfähigkeit

Aufgaben:

  • Zuchtbedingungen vereinheitlichen (Ausbau der vielseitigen Leistungszucht)
  • Die Interessen der Rasse einheitlich und wirkungsvoll gegenüber nationalen und internationalen Organisationen und Verbänden vertreten (Aufbau der Kooperation mit der FCI und den nationalen Kennelorganisationen)
  • Internationale Prüfungen durchführen und praktische Erfahrungen austauschen (internationales Prüfungswesen konzipieren und realisieren)
  • Grundsätzliche Rasse-, Gebrauchs- und Organisationsangelegenheiten regeln
  • Nationale KlM-Vereine einheitlich beraten

 

Was wurde erreicht?

Da wir nur über beschränkte Mittel und Möglichkeiten verfügen, haben wir erst einmal mit der Organisation unserer Arbeit und Zusammenarbeit begonnen und versucht, mehr Transparenz in der umfangreichen Zucht- und Prüfungsarbeit bei unseren Mitglieder zu schaffen. Wir konzentrierten uns dann auf die Themen Verbreitung der vielseitigen Leistungszucht, die Entwicklung von Kontakten zur FCI und den nationalen Kennelclubs sowie das Konzept und die Realisierung einer Internationalen Münsterländerprüfung.

 

Vielseitige Leistungszucht international

Zahlreiche, oft fruchtlose Bemühungen und sehr viel Zeit kostete es, eine internationale Transparenz unter den Rassevereinen herzustellen, Zahlen und Informationen zu Mitgliedern, zu Welpen, zu Prüfungen oder zu Zuchtordnungen zu erhalten oder zu vergleichen. Die Verhältnisse sind so komplex unterschiedlich von Land zu Land, dass es heute nach 10 Jahren immer noch viele offene Fragen gibt. Da der Standard der Rasse über die FCI international einheitlich geregelt ist, ist hier vieles vergleich- und damit beurteilbar. Schwierig wird es, wenn es um die Leistungsanlagen der Rasse geht. Es gibt keine internationalen Empfehlungen und keine internationalen Vergleichbarkeiten. Ein gemeinsames Zuchtverständnis, ähnliche Zuchtziele und Zuchtregeln oder vergleichbare Kriterien für Leistungsanlagenprüfungen existieren nicht international. Trotzdem sind wir bei unserer Arbeit vorangekommen:

Wir wissen, dass heute der größere Teil der europäischen KlM-Population nicht aus standardgerechter vielseitiger Leistungszucht stammt. In vielen Ländern erhalten sogar Welpen FCI-Pedigrees ohne dass die Elterntiere überhaupt Anlagenprüfungen bestanden haben – von vergleichbaren Anlageprüfungen ganz zu schweigen. In vielen Ländern richteten sich die Züchter auf die speziellen Jagdarten ihrer Jäger aus und fördern damit die Entwicklung von KlM-Subtypen, bei denen die Vielseitigkeit verloren geht. Für die Zucht muss jedoch die Vielseitigkeit der Leistungsanlagen oberstes Ziel bleiben. Sonst verliert die Rasse die Fähigkeit, KlM durch Ausbildung und Training auf alle Arbeiten im Feld, im Wald und im Wasser zu spezialisieren – vor dem Schuß und nach dem Schuß! Diese Fähigkeit zur Spezialisierung durch die Ausbildung und Training ist ein grundlegendes Rassemerkmal, welches international bewahrt werden muss. Um dieses zu verdeutlichen, sprechen wir heute bei KlM-I vom „klassischen KlM“ und wollen ihn in der internationalen Zucht zunehmend verbreiten.

 

Nach langen Abstimmungen hatten wir KlM-Deutschland als Mutterland der Rasse 2013 gebeten, die notwendigen jagdlichen Anlagen der Rasse im internationalen Standard heraus zu stellen sowie zu ergänzen und dazu einen Vorschlag gemacht. Diesen hat KlM-Deutschland aufgegriffen und inzwischen gemeinsam mit dem VDH bei der FCI einen entsprechenden Antrag gestellt. Damit wird der „klassische KlM“ auch im internationalen Standard in Zukunft ein Stück besser als vielseitiger Jagdhund verankert.

KlM-Deutschland verzeichnete jahrelang mit ca. 70 Deckakten p. a. im Ausland den häufigsten Einsatz von Zuchtrüden im Ausland. So wurden auch kleine Populationen in Ländern gefördert und mit deutschen Blutlinien immer wieder aufgefrischt, die keine vielseitige Leistungszucht betreiben. Um den Gedanken der Leistungszucht international auch hier zu fördern, werden inzwischen deutsche Deckrüden nur noch im Rahmen vielseitiger Leistungszucht bei KlM-I Mitgliedsländern zugelassen. Das hat unter anderem zu einem deutlichen Rückgang der Deckakte deutscher Rüden im Ausland geführt. KlM-Deutschland hat sich auch unter der Verantwortung von Dietrich Berning konsequent für die Entwicklung gemeinsamer Interessen bei unserer internationalen Organisation eingesetzt und ist insbesondere Motor für die konsequente Verbreitung der vielseitigen Leistungszucht. Darüber hinaus wurden Anlageprüfungen und Zuchtschauen sowie Richterlehrgänge vom Mutterland der Rasse aktiv unterstützt. Durch die Förderung der internationalen Leistungszucht will KlM-Deutschland erreichen, dass hier in Zukunft auch mit mehr leistungsstarke Blutlinien aus dem Ausland gezüchtet werden kann. Ein besserer und wechselseitiger Blutlinienaustausch stärkt langfristig die Basis unserer Rasse und dient den KlM Populationen in allen Mitgliedsländern.

Wir haben im vergangenen Jahr die Funktion eines Obmanns für Leistungsprüfungen im Präsidium des KlM-I Verbandes geschaffen. Germain Klein aus Frankreich wurde mit dieser Aufgabe betraut. Seine Aufgabe ist es, einerseits die nationalen KlM-Vereine bei dem Auf- oder Ausbau von vielseitigen Anlagenprüfungen zu unterstützen und andererseits Anlagebeurteilungen international vergleichbar zu machen. Damit wollen wir die Umsetzung des zukünftigen KlM-Standards in unseren Mitgliedsländern fördern. 2012 hatte unsere Hauptversammlung dazu Mindestleistungen bei folgenden Anlagemerkmalen beschlossen: Nasenleistung, Apportierfreude, Suchen, Vorstehen, Spurwille, Arbeits- und Wasserfreude und Führigkeit. Stumm und waidlaut jagende Hunde werden von der Zucht ausgeschlossen. Dieses sind die Grundlagen für die vielseitige internationale Leistungszucht.

In mehreren Mitgliedsländern werden die KlM schon lange als vielseitige Jagdhunde gezüchtet und geprüft, In anderen Ländern werden schon die meisten der vorstehenden Anlagemerkmale erfasst und geprüft. Das könnte ausgebaut werden. In den restlichen Ländern besteht noch kein einheitliches Verständnis für die vielseitige Leistungszucht der KlM-Rasse.

Vielseitige Leistungszucht ist damit international noch lange nicht erreicht, aber wir haben die Voraussetzungen verbessert, Überzeugungsarbeit betrieben, internationale Kooperationen geschaffen und einige Schritte in die richtige Richtung geschafft. Es liegt noch viel Arbeit vor uns!

 

Kontakte zur FCI und nationalen Dachorganisationen (Kennel Clubs)

Die Entwicklung von Leistungszucht und von vergleichbaren Anlageprüfungskriterien stößt jedoch nicht allein bei nationalen Rassevereinen auf Probleme. Das größte Hindernis sind die nationalen Kennel Clubs in den verschiedenen FCI-Mitgliedsländern. Bis auf Deutschland geben alle anderen nationalen Kennel Clubs die Pedigrees (Ahnentafeln) an die Züchter aus. Über Einträge in diesen Papieren, wie z.B. Prüfungen, bestimmen nur die Kennel Clubs oder die Jagdhundedachorganisationen – nicht wie in Deutschland die Rassezuchtvereine.

Was ein Kennel Club nicht akzeptiert, kommt auch nicht in das Pedigree. Was nicht im Pedigree steht, ist auch wenig interessant für Züchter und Welpenerwerber. International ist bis heute nicht geregelt, ob und welche Anlagenprüfungen in das Pedigree eingetragen werden dürfen.

Wir haben daher zusammen mit dem deutschen JGHV eine Initiative beim deutschen Kennel Club (VDH) ergriffen, um bei der FCI auf bessere Lösungen für die internationale Leistungszucht zu drängen. Dieser Initiative haben sich bis heute alle deutschen Jagdhunderassen angeschlossen.

Auf Vorschlag von Henrik Andersen hatten wir Gelegenheit, Jørgen Hindse, Präsident des dänischen Kennel Clubs und der Nordischen Kennel Union, von dem Sinn unserer vielseitigen Leistungszucht zur langfristigen, internationalen Sicherung des „klassischen KlM“ zu überzeugen. Nach der gemeinsamen Sitzung mit unserem Präsidium in Hamburg versprach Jørgen Hindse, der zugleich auch Sprecher der Europagruppe in der FCI ist, in seinen Gremien unsere internationale Zuchtstrategie zu unterstützen. So finden sich zurzeit immer mehr Kräfte, die in internationalen Organisationen für gemeinsame Regelungen auf der Leistungsseite für Jagdhunderassen plädieren. Trotzdem liegt auch hier noch ein langer Weg vor uns – der Anfang ist jedoch gemacht!

 

Die Internationalen Münsterländer Prüfungen (IMP-A und IMP-B)

Ein weiterer wichtiger Schritt wurde vor Jahren bereits mit der Entwicklung und Erprobung eines Konzepts internationaler Anlagenprüfungen, den Internationalen Münsterländer Prüfungen IMP-A und IMP-B eingeleitet. Erfahrene KlM-Leute aus Tschechien, Österreich, Frankreich, Holland und Deutschland haben in mehrjährigem Engagement zwei Prüfungsordnungen erarbeitet. Beide Prüfungen ermöglichen Vergleiche des KlM-Zuchtpotentials auf einem fortgeschrittenen Leistungsanlagenniveau. Die Basisvariante IMP-B entspricht im Wesentlichen der deutschen Herbstzuchtprüfung und die Auslesevariante IMP-A ist eine anspruchsvolle Kombination von Anlage- und Leistungsprüfung. Der heutigen Hauptversammlung liegt der abschließende Beschlussvorschlag zu den letzten Fassungen der beiden Prüfungsordnungen vor. Wir arbeiten daran, dass die internationalen Münsterländer Prüfungen zukünftig von allen nationalen Rassevereinen beziehungsweise Kennel Clubs als Zuchtvoraussetzung für den „klassischen“ Kleinen Münsterländer akzeptiert werden.

Die beiden Prüfungsordnungen haben sich bereits bewährt, werden beachtet und stoßen auf kontinuierlich zunehmendes Interesse bei Züchtern und Führern. Seit 2010 wurde die IMP mit international besetzten Richtergremien in Österreich, Deutschland und Dänemark (in Kooperation mit der deutschen Landesgruppe Schleswig-Holstein) durchgeführt und erprobt. In zwei Wochen werden die IMP-A und die IMP-B von dem Niederländischen Heidewachtelverein (in Kooperation mit der deutschen Landesgruppe Rheinland) ausgerichtet. Dann haben mehr als 60 Führerinnen und Führer die Internationalen Münsterländer Prüfungen absolviert haben. Für 2015 hat der tschechische und für 2016 hat der französische Club für langhaarige Vorstehhunde angeboten, jeweils beide IMP auszurichten. KlM-Deutschland wurde gebeten, die Prüfungsordnungen bei der FCI zur internationalen Anerkennung (Homologierung) vorzulegen. An diese offizielle Anerkennung werden dann alle FCI Mitgliedsländer gebunden sein.

Die Entwicklung, Erprobung und Durchführung der beiden Prüfungsordnungen hat in den vergangenen sechs Jahren die internationale Zusammenarbeit unter den KlM-Rassevereinen sehr befruchtet. Internationale Leistungsrichter konnten in gemischten Teams zusammenarbeiten und praktische Erfahrungen austauschen. Die Führerinnen und Führer haben auch manche fröhliche Stunde in gemeinsamer Runde verbracht. Das hat uns alle näher gebracht.

 

Kooperation in der praktischen Zuchtarbeit, Fördermaßnahmen

Die praktische Zuchtsteuerung der nationalen Rassevereine liegt auf den Schultern der Zuchtwarte. Wir haben daher im vergangenen Jahr einen Internationalen Zuchtausschuss gegründet, in dem interessierte nationale Zuchtwarte zusammenarbeiten. Unter der Leitung des deutschen Verbandszuchtwarts Josef Westermann werden gemeinsame Themen diskutiert, zunehmend regelmäßige Informationen ausgetauscht und abgestimmt. Auf diese Weise ist ein praktischer „kleiner Grenzverkehr“ der Kommunikation entstanden, der sehr hilfreich ist und auch den praktischen Zuchtthemen international zu Gute kommen soll.

Trotz unserer knappen Finanzlage haben wir in der Vergangenheit immer wieder Führerinnen und Führer mit kleinen Zuschüssen unterstützt, die an ausländischen Prüfungen teilgenommen haben. Auf diese Weise sollten internationale Kontakte und der Erfahrungsaustausch vor Ort gefördert werden. Leider lässt uns der Haushalt hierzu zunehmend weniger Spielraum.

 

Was wurde nicht erreicht?

In allen Mitgliedsländern treffen wir auf ähnliche Situationen: es bestehen langjährige, feste Überzeugungen und Gewohnheiten. Vieles davon als Ergebnis langwieriger Entwicklungen, kontroverser Interessen und Diskussionen oder Kompromisse. Die Züchter, Mitglieder und Funktionäre haben lange an dem „Vereinsgebäude“ gebaut und fühlen sich dort heute überwiegend zuhause und gut aufgehoben. Die Bereitschaft etwas zu ändern ist begrenzt, da mit neuen Ideen, Vorgehensweisen und Zielen viel Ungewissheit gegen bewährte Verhältnisse eingetauscht werden müsste.

Der Gedanke der vielseitigen Leistungszucht erfordert mehr oder weniger umfangreiche Änderungen in Zucht- und Prüfungswesen. Dafür müssen Züchter, Funktionäre, Leistungsrichter und Jäger interessiert und begeistert werden. Da haben wir bisher viel zu wenig Überzeugungskraft und Erfolg gehabt. Außerdem müssen bei internationalen Vereinbarungen regelmäßig akzeptable Kompromisse gemacht werden. Die Bereitschaft, Kompromisse zu machen, ist leider noch sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Kleine KlM-Populationen brauchen einen gut funktionierenden Blutlinienaustausch über die Grenzen hinweg. Andernfalls werden durch zu hohe Inzuchtkoeffizienten Gesundheitsrisiken gefördert. Wenn trotzdem Zuchtzulassungskriterien zum Beispiel durch das Bestreben nach einem hohen Leistungsausleseniveau immer mehr eingegrenzt werden, entstehen wachsende Probleme für Wesen und Gesundheit der KlM. Dem sollte entgegengearbeitet werden. Für unsere entsprechenden Ratschläge können wir bisher leider nur wenig Interesse wecken.

Um vernünftige Konzepte zu entwickeln, sind wir darauf angewiesen, Informationen, Zahlen und Antworten auf unsere schriftlichen Fragen zu erhalten. Wir konnten unsere Partner oft nicht vom Sinn oder der Dringlichkeit unserer Anliegen überzeugen.

Traditionen, Selbstverständnis und eingefahrene Wege auf der einen Seite und mangelnde Zeit, mangelnde Hartnäckigkeit, mangelnde Geduld oder fehlende Überzeugungskraft auf unserer Seite haben bisher verhindert, dass es bei den in der Satzung angestrebten grundsätzlichen Regelungen in Rasse-, Gebrauchs- und Organisationsangelegenheiten zu größeren Fortschritten gekommen ist. Auch spielen natürlich rechtliche Hindernisse in verschiedenen Ländern ebenfalls eine Rolle. Von einer vereinbarten Einheitlichkeit und grundsätzlichen Regelungen sind wir jedoch noch weit entfernt.

Das Interesse an und die Identifikation mit der Arbeit von KlM-International sind überwiegend in den „oberen Etagen“ der Mitgliedsvereine mehr oder weniger verbreitet. Die meisten Züchter und Hundeführerinnen sowie –führer können nur wenig oder nichts mit unserer Arbeit anfangen. Es ist uns noch nicht überzeugend gelungen, Sinn und Nutzen unserer Arbeit für die internationale KlM-Zucht rüberzubringen. Daher ist auch die Bereitschaft der Mitgliedsvereine, die finanzielle Ausstattung unserer Arbeit zu verbessern, sehr begrenzt. Dieser Umstand begrenzt wiederum die Wirkung unserer Arbeit. Bisher war es nur mit Spenden und privaten Zuschüssen möglich, unseren Haushalt in schwarzen Zahlen zu halten.

 

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann ich feststellen, dass unsere Entwicklung Geduld und Optimismus brauchte aber inzwischen Fahrt aufgenommen hat. Das Fundament für unsere Arbeit ist gelegt und hat sich gefestigt. Wir haben unsere Rolle in der internationalen Zuchtstrategie ebenso besetzt wie bei den internationalen Prüfungen, bei der internationalen Interessenvertretung und bei der praktischen, grenzübergreifenden Zuchtarbeit. Wir haben aber auch wichtige Aufgaben nicht oder nicht gut genug realisieren können. Das Interesse der nationalen Rassevereine sowie unser finanzielle Ausstattung sind noch sehr entwicklungsbedürftig. Hier können wir noch nicht zufrieden sein.

Auf diesem Weg haben in den vergangenen acht Jahren zunehmend viele KlM-Freundinnen und Freunde engagiert mitgearbeitet. Dies gilt insbesondere für die internationalen Prüfungen. Für die Entwicklung von Strategien und Konzepten haben sich viele Verantwortliche aus den verschiedenen nationalen KlM-Vereinen sehr intensiv eingesetzt.

Ihnen allen gilt meine Anerkennung und mein Dank! Persönlich danke ich unserer Geschäftsführerin Jacqueline Mette sowie meinen Kollegen Cor Bottenheft und Henrik Andersen für die vertrauensvolle, freundschaftliche Zusammenarbeit in unserem Präsidium. Ohne Ihre kontinuierliche und intensive Arbeit sowie die Mitarbeit der Gäste im Präsidium hätte KlM-International die heutige Wegmarke nicht erreichen können. Für den weiteren Weg von KlM-International wünsche ich allen viel Glück und Erfolg sowie eine gute Hand bei den zukünftigen Weichenstellungen.

 

Schwabach im Oktober 2014

Bernd-Dieter Jesinghausen