Protokoll Hauptversammlung 2010

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Verband
Kleine Münsterländer International (KlM-I) e.V.

Jacqueline Geißler, Dresdner Str. 19, 01774 Pretzschendorf

Teilnehmer:
Bernd-Dieter Jesinghausen, Henrik Raae Andersen, Cor Bottenheft, Jacqueline Geißler, Atle Johannesen, Tom MCDonald, Nanda Adriaansen, Dietrich Berning, Thomas Hinterecker, Peter Hübler, Karl Wichmann, Bernd Westphal, Ernst Krebs, Urs Hoppler, Erwin Wallmann, Hans-Jürgen Heuser, Jiři Kec, Walter Ullrich, Peter Buba

07.12.2010

Niederschrift

über die Jahreshauptversammlung 2010 am 18.07.2010

Tagungsort:
RAMADA Landhotel Nürnberg, Oelser Str. 2, 90475 Nürnberg

Zeitplan:
Sonntag, 18.07.2010 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Tagesordnung zur Jahreshauptversammlung am 18.07.2010

1. Begrüßung, Beschlussfassung über das letzte Protokoll und die Tagesordnung

Herr Jesinghausen begrüßt die Anwesenden und stellt alle Anwesenden namentlich vor. Als Gast begrüßt er Herrn Karl Wichmann, den Vorsitzenden des Verbandes Große Münsterländer e.V., zu dem ein enges Verhältnis besteht und der an der Entwicklung der Internationalen Münsterländerprüfung beteiligt war. Herr Jesinghausen entschuldigt die Vertreter von Frankreich und Schweden, sowie Herrn Dr. Böhm.

Die Tagesordnung wird genehmigt. Die Niederschrift vom 26.07.2008 wird verabschiedet.

2. Tätigkeitsberichte des Präsidiums mit anschließenden Aussprachen

→ Herr Jesinghausen
Durch Aktivitäten des Präsidiums und der Mitglieder von KlM-I wurden in den letzten zwei Jahren Kontakte vertieft und der Informationsfluss und Erfahrungsaustausch gesteigert. Die Internationalität wächst langsam aber kontinuierlich. Die Landesgruppen von KlM-D haben intensiver mit ihren Nachbarn zusammengearbeitet. Umgekehrt haben Tschechien und Österreich Internationale Zuchtschauen und IVGP`n veranstaltet, an denen ausländische Führer teilnahmen. Der Schweizer Kontakt zur Landesgruppe Baden wurde vertieft. Deutsche Richter haben eine Zuchtschau in Frankreich besucht und dort gerichtet. Die Landesgruppe Rheinland hat in Holland eine Schulung durchgeführt und die Zuchtschau wurde besucht. In Dänemark wurde das deutsche Prüfungswesen (VJP und HZP) eingeführt und damit künftig eine Vergleichbarkeit auf der Leistungsseite geschaffen. Herr Dr. Böhm hielt in Stockholm einen Vortrag über das deutsche Prüfungswesen und hat Kontakte nach Schweden vertieft.
In 2009 hat das Präsidium von KlM-I zweimal und in 2010 einmal getagt, um gemeinsame Erfahrungen auszutauschen und Aktivitäten zu initiieren und auszuwerten.

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Dabei musste festgestellt werden, dass einige Initiativen im Sande verlaufen sind, beispielsweise das Zusammenführen von Zuchtwarten der Mitgliedsländer von KlM-I anlässlich der Zuchtwartetagung von KlM-D. Das Angebot von Schulungen und der Aufbau eines internationalen Deckrüdenkatalogs sind bisher nicht auf so großes Interesse gestoßen. Dagegen wurden andere Themen angefasst und ins Rollen gebracht, z.B. das Thema Prüfungswesen.

In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt gemeinsamer Aktivitäten bei den Zuchtschauen. Herr Jesinghausen betont an dieser Stelle, dass Jagdhundezucht nicht nur aus Zuchtschauen besteht, sondern vor allem auch aus der Sicherung zuverlässiger Jagdhundeeigenschaften und Leistungen. Die nationalen Prüfungsverhältnisse sind so unterschiedlich wie die Jagdtraditionen. Die aktuellen internationalen Verhältnisse weisen also ein einheitliches Zuchtschauwesen auf, wogegen das Prüfungswesen unterschiedlich ist. Herr Jesinghausen weist darauf hin, dass über 50 % der KlM Welpen pro Jahr im Ausland, nach uneinheitlichen Leistungskriterien gezüchtet werden. Langfristig betrachtet besteht daher die Gefahr, dass die Rasse KlM auf der Leistungsebene auseinanderdriftet. Aufgrund unterschiedlicher Jagdtraditionen, aber auch aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Verhältnisse im Bereich des Tierschutzes, sehen einige Länder den KlM als Vorstehhund und andere als Vollgebrauchshund vor und nach dem Schuss. Eine Unterscheidung in Vollgebrauchshundezucht und Vorstehhundezucht sollte vermieden werden. Vielmehr sollte der KlM auch die nächsten 100 Jahre in der Zucht als Vollgebrauchshund erhalten bleiben, wobei er sich im jagdlichen Einsatz auf die unterschiedlichen jagdlichen Verhältnisse spezialisieren kann. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der internationale Austausch durch grenzübergreifende Zucht bei entsprechender Transparenz wichtig, beispielsweise bei der Frage welche Rüden im Ausland decken. Zweitens ist der Aufbau eines internationalen Prüfungswesens mit internationalen Leistungsrichtern analog zum Zuchtrichterwesen wichtig. Dieses Thema ist in Deutschland in Bewegung gekommen, da in 2012 die Verbandszuchtprüfungsordnung überarbeitet werden soll. Da die Kleinen und Großen Münsterländer nicht so lange warten wollten, wurde durch eine Arbeitsgruppe gemeinsam eine Internationale Münsterländerprüfung mit einem internationalen Münsterländerleistungsrichterwesen entwickelt. Vor vier Jahren wurde zwischen KlM-I und der FCI ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, leider ist seit dem nicht viel passiert. Briefe bleiben unbeantwortet, eine Zusammenarbeit zwischen der FCI und den Rasseweltverbänden gibt es praktisch nicht. Trotzdem ist es wichtig, über den Standard hinaus, die Kernelemente einer Rasse festzuschreiben. KlM-I hat als Qualitätsausweis außerdem das KlM-I Zertifikat entwickelt.

Stammtafeln von SMCNA (SMALL MUNSTERLANDER CLUB of North America) werden in Europa nicht anerkannt. SMCNA will dem AKC nicht beitreten, da dieser keine Leistungszucht betreibt. Allerdings werden diese Stammtafeln aufgrund einer Kooperationsvereinbarung zwischen FCI und AKC mittlerweile durch die FCI anerkannt. Mit Hilfe des deutschen VDH wollte KlM-D im Namen von KlM-I Stammtafeln für SMCNA ausstellen. Ein entsprechender Antrag blieb bis heute durch die FCI unbeantwortet. Außerdem besteht ein Restrisiko, dass diese Stammtafeln in Europa keine Auslandsanerkennung erhalten und dann die Hunde in Europa nicht zur Zucht oder bei Prüfungen eingesetzt werden dürfen. Daher hat KlM-D dem SMCNA angeboten, Nordamerika als Landesgruppe von KlM-D aufzunehmen, wobei SMCNA seine Eigenständigkeit behält und Mitglied bei KlM-I bleiben kann. Als Landesgruppe von KlM- D muss SMCNA Mitglied beim JGHV werden und somit alle Regeln und Prüfungsordnungen vom JGHV akzeptieren. Genauso verfährt auch Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar und andere Rasseverbände.

Herr Jesinghausen dankt allen für Ihr Engagement und für die persönliche Zusammenarbeit.

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→ Herr Andersen
Aufgrund der Unterschiede in den Mitgliedsländern von KlM-I beim bejagbaren Wild, der Jagdtradition und der gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich teilweise unterschiedliche Anforderungen an den Kleinen Münsterländer heraus kristallisiert. Daher sind auch die Prüfungen in den Ländern unterschiedlich und in einigen mehr auf die Feldarbeit ausgerichtet. Aber der Kleine Münsterländer ist ein vielseitiger Vollgebrauchsjagdhund. Daher ist es sehr wichtig das KlM-I eine starke Gemeinschaft ist, mit dem Ziel, den Kleinen Münsterländer als vielseitigen Jagdhund durch die nationale und internationale Zucht zu erhalten und zu fördern. Dieses wird aufgrund der unterschiedlichen Verhältnisse, der sprachlichen und geografischen Probleme noch sehr lange dauern.

Norwegen hat in diesem Jahr um Aufnahme ersucht. Das Präsidium hat dem Antrag bereits zugestimmt, die Abstimmung der Hauptversammlung erfolgt heute. Der Vertreter von NMLK (NORSK MÜNSTERLÄNDER KLUBB) Herr Atle Johannesen ist heute anwesend.

Der Kontakt mit SVK in Schweden sollte besser werden. Der Vizepräsident von SVK hat in Dänemark an zwei Seminaren zur Verbandsjugendprüfung (VJP) und Herbstzuchtprüfung (HZP) teilgenommen.

Die Kontaktaufnahme nach Finnland blieb bisher ohne Antwort.

Herr Andersen dankt Herrn Dr. Böhm, der die Seminare zur VJP und HZP in Dänemark unterstützt hat. Herr Andersen ist seit 2009 Präsident des FJD-Dachverbandes aller Vorstehhunderassen in Dänemark. Alle kontinentalen Vorstehhunderassen habe ihre Zustimmung zur Einführung der Anlageprüfungen (VJP, HZP) gegeben.

→ Herr Bottenheft
Herr Bottenheft berichtet von geschichtlich bedingten großen Unterschieden bei der Jagd in Westeuropa. Daher unterscheiden sich auch die Einsatzgebiete der Jagdhunde in den Ländern. Die Jagdhunde werden unterschiedlich trainiert und es gibt Unterschiede bei den Prüfungen. Herr Bottenheft hat in den letzten zwei Jahren einige Vereine besucht und kann darüber berichten.

In Belgien war Herr Bottenheft bei einer Jagdhundeprüfung zu Gast. Die Prüfung gliedert sich in zwei Ebenen, Basis (mit Wasserarbeit, Schussfestigkeit, Apport einer Ente vom Land, Gehorsam) und Abrichtung (Verlorensuchen einer Ente im Busch und im Wasser und Markierapport). Belgiern organisiert außerdem FCI Field Trials. Die Mitgliederzahl in Belgien wächst. Stammtafeln werden vom Dachverband ausgestellt.

In Frankreich besuchte Herr Bottenheft eine Zuchtschau und eine TAN-Prüfung, die eine vom französischen Dachverband anerkannte Anlageprüfung ist. Die TAN besteht aus einer Feldsuche mit großem Wert auf Vorstehanlagen und dem Apportieren einer Ente aus dem Wasser.

In Luxenburg besuchte Herr Bottenheft Jean Claude Grangenet, den Zuständigen für Vorstehhunde im Centrale du Chien de Chasse (CCC = ein Verein für alle Jagdhunderassen, es gibt keine Rassevereine) und Vertreter bei der FCI. Der Verein hat 500 Mitglieder, wovon 75 einen Kleinen Münsterländer führen. Pro Jahr werden ein bis zwei Würfe geboren. Die Stammtafeln vergibt der Luxemburgische Kennelclub. Der CCC organisiert VJP, HZP und VGP. Der CCC hat derzeit kein Interesse an KlM-I, Herr Bottenheft hält jedoch Kontakt.

In Spanien und Portugal gibt es einige Kleine Münsterländer, aber von 2001 bis 2008 wurde nur ein Kleiner Münsterländer beim Kennelclub eingeschrieben.

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In Großbritannien gibt es einen kleinen KlM-Verein, aber in 2007 und 2008 wurden keine KlM beim Kennelclub eingeschrieben. Herr Bottenheft hält zu einem Vertreter des Vereins Kontakt.

In den Niederlanden ist die Zusammenarbeit mit den Dachverbänden (Kennelclubs) gut. Der Informationsaustausch zu geborenen Welpen und ihren Besitzern läuft. Zur Vermeidung von Schwarzzuchten und illegalen Import von Hunden sollen künftig niederländische Züchter zertifiziert werden. Diese Entwicklung verzögert sich aufgrund einer Klage beim Niederländischen Kartellamt. Im Ergebnis kann nun mehr als ein Rasseverein pro Rasse bestehen, die theoretisch ihre eigenen Zuchtordnungen entwickeln können. Darüber ist eine Diskussion entstanden.

Zusammenfassend ist es eine Aufgabe von KlM-I Gemeinsamkeiten zu fördern, trotz der Unterschiede bei der Jagd, Traditionen und Gesetzgebungen.

3. Kassenbericht

Der Kassenbericht für 2008 / 2009 und Anfang 2010 wurde allen Teilnehmern als Tischvorlage ausgehändigt. Herr Jesinghausen merkt an, dass der Kontostand in 2010 rund 34.000 € betragen würde, wenn alle Mitgliedsländer ihren Mitgliedsbeitrag bezahlt hätten. Es gibt keine weiteren Wortmeldungen zu den Kassenberichten.

Laut Gründungsprotokoll von KlM-I wurde beschlossen, dass der Mitgliedsbeitrag auf Grundlage des Mitgliedstandes des letzten Jahres (1 €/nationalem Mitglied) am Anfang eines Kalenderjahres fällig ist. Da dieser Beschluss sich als nicht praktikabel erwiesen hat, schlägt Herr Jesinghausen eine Veränderung der Zahlungsabwicklung vor. Die Geschäftsführerin schickt zum Jahresende ein Schreiben, in dem sie die Mitgliederzahlen und gewünschten Zahlungsbedingungen (Beitrag 1 x jährlich bezahlten oder in zwei Raten) abfragt. Im zweiten Schritt schickt die Geschäftsführerin eine Rechnung über die Gesamtsumme im 1. Quartal oder bei gewünschter Aufsplittung der Zahlung im 1. Quartal und III. Quartal jeweils über die halbe Summe. Diese Vorgehensweise wird einstimmig beschlossen.

4. Entlastung des Präsidiums

Die Entlastung erfolgt einstimmig bei Enthaltung der Betroffenen.

5. Berichte und Informationen aus den Mitgliedsländern

Atle Johannsen berichtet über den NORSK MÜNSTERLÄNDER KLUBB in Norwegen. Der Verein wurde 1972 gegründet. Der Verband hat 350 Mitglieder, Kleine und Große Münsterländer. Herr Johannsen schätzt in Norwegen einen Bestand von ca. 500 KlM und 70 GM. Pro Jahr werden ca. 50-70 Welpen geboren. Der Vorsitzende heißt Harald Bruflot und Herr Johannsen ist der 2. Vorsitzende und internationale Kontaktmann. Die Dachorganisation heißt Norsk Kennel Klub (NKK). Alle „Group 7 clubs“ sind vereint bei Fuglehundklubbenes Forbund (FKF) mit einem speziellen Zucht-, Prüfungs- und Richterwesen. In einem gemeinsamen Magazin hat jeder Club seine eigene Seite. Im Jahresverlauf bietet der Club zahlreiche Aktivitäten an: Mitgliederversammlung, Zuchtschau, Ausbildung und Prüfungen. Die KlM werden in Norwegen zur Vogeljagd (Mohrhuhnjagd im Gebirge), zur Jagd im Wald und zur Nachsuche eingesetzt.

Tom MCDonald berichtet über die USA und das er im letzten Jahr die Zuchtrichterausbildung erfolgreich absolviert hat und der Aufbau eines Zuchtrichterwesens vorangeht. Für Zuchtbewertungen stehen fünf Zuchtrichter zur

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Verfügung. Ein großes Problem sind die großen Entfernungen, so dass keine zentrale Zuchtschau stattfindet. Die Bewertung erfolgt per Video im Stand und in der Bewegung.

Nanda Adriaansen berichtet über Belgien. Im Belgischen KlM-Verband sind viele Nichtjäger Mitglied. Daher organisiert der Verband neben Jagdhundeprüfungen und Zuchtschauen auch Familienwanderungen. Der Kontakt zum Dachverband ist schwierig, da der Dachverband keine Informationen über Welpenzahlen und Welpenerwerber weitergibt.

Peter Hübler berichtet über Österreich. Die Zusammenarbeit zwischen ÖKV (Ökologischer Kynologen Verband), ÖJGV (Österreichischer Jagdgebrauchshunde- verein), und ÖVMÜ (Österreichischer Verein für Große und Kleine Münsterländer) funktioniert sehr gut. Der ÖVMÜ ist der zweitgrößte Zuchtverein mit 900 Mitgliedern, davon 2/3 Kleine Münsterländer und 1/3 Große Münsterländer. Der Verein ist in die drei Bereiche Ost, Süd und West eingeteilt. Die Anlageprüfungen waren sehr gut besucht. Im Herbst werden in allen drei Bereichen Leistungsprüfungen durchgeführt. Bei der VGP soll die Paarsuche eingeführt werden, ohne Punktebewertung, um zu schauen ob die Hunde in der Lage sind mit anderen Hunden wie bei der Jagd zu jagen. Bei Feld- und Wasserprüfungen gibt es künftig keine Altersunterteilung mehr. Zum Jahresende wird der amtierende Vizepräsident und Geschäftsführer sein Amt niederlegen, ebenso der Bereichsobmann Ost. In 2012 stehen Neuwahlen an, so dass mit Umstrukturierungen zu rechnen ist. Ein großes Thema ist der Tierschutz und die Arbeit an der lebenden Ente. Der Verein unterstützt die wissenschaftliche Arbeit der veterinärmedizinischen Hochschule zu diesem Thema. Geschwister werden mit und ohne lebende Ente eingearbeitet. Dieser Versuch soll belegen, wie wichtig die Einarbeitung an der lebenden Ente ist.

Cor Bottenheft berichtet über Niederlande. Die Mitgliederzahl sinkt. In den Niederlanden wurde eine jagdnahe Jagdhundeprüfung gemeinsam mit anderen Rassen organisiert. 70 Hunde haben teilgenommen. Eine Prüfungsordnung gab es nicht. Geprüft wurde die Arbeit nach dem Schuss, als Schleppen, Wasserarbeit und Apport.

Urs Hopper berichtet über die Schweiz. Der Schweizer Klub für Kleine Münsterländer – Vorstehhunde ist ein eigenständiger Zuchtklub. In der Schweiz sind die anderen Vorstehhunderassen in einem Vorstehhundeclub zusammengefasst. Die Kleinen Münsterländer wollen eigenständig bleiben. Derzeit hat der Schweizer Club für Kleine Münsterländer ca. 230 Mitglieder bei steigender Tendenz. Der Vorstand besteht aus sieben Mitgliedern. Die Geschäftsstelle leiten Urs Hopper und Ernst Krebs gemeinsam. Pro Jahr gibt es vier Zusammenkünfte plus Treffen bei den Prüfungen. In der Schweiz gibt es zwölf aktive Züchter und ca. 20-25 Welpen pro Jahr. Die Nachfrage nach Welpen ist sehr gut und die Nachfrage kann im Innland nicht gedeckt werden, so dass jedes Jahr 6-10 Welpen in Deutschland und Österreich gekauft werden. Da das Tierschutzgesetz in der Schweiz die Arbeit an lebendem Wild verbietet, absolvieren Führer die Prüfungen in Deutschland in den angrenzenden Landesgruppen. Herr Hopper dankt für die gute Zusammenarbeit. Traditionell führt die Schweiz eine Schweißprüfung und Bringselverweiserprüfung durch. Gehorsamsprüfungen (Leinenführigkeit, Schuss- festigkeit) werden angeboten. Der Schweizer Kynologischen Vereinigung gehören ca. 20 Mitglieder an. Kauft ein Nichtjäger einen Jagdhund, verpflichtet er sich mit dem Hund alternativ zu arbeiten, z.B. als Fährten- oder Rettungshund. Mit dem Dachverband wurde ein neues Zuchtreglement ausgearbeitet. Die Schweizer wollen mit Hunden züchten, die Leistungen erbracht haben. Dazu muss die HZP oder VGP bestanden sein. Zuchthunde müssen HD-frei sein.

Jiři Kec berichtet über Tschechien. Herr Walter Ullrich steht Ihm als Dolmetscher zur Seite. Sein Club besteht seit 1935 und betreut die langhaarigen Vorstehhunde in Tschechien, Großer und Kleiner Münsterländer und Langhaar. Dem Club gehören 700

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Mitglieder an, davon ca. 250-300 Kleine Münsterländer (ca. 150-200 Welpen pro Jahr). Der Club hat langjährige Erfahrungen im Veranstalten von internationalen Prüfungen. Es werden pro Jahr drei Zuchtschauen veranstaltet. Das zweite Mal wurde dieses Jahr eine Jugendprüfung nach Tschechischer und Deutscher Prüfungsordnung veranstaltet und bewertet. Die Erkenntnisse fließen in die Zucht ein. Die Anforderung an Zuchthunde sind in Tschechien hoch angesetzt. Zuchthündinnen müssen mind. eine HZP oder eine Vielseitigkeitsprüfung ähnlich der VGP bestanden haben. Die Tschechen unterstützen die internationale Organisation haben aber Einwände bezüglich der Prüfungsordnung IMP. Nach Ihrer Meinung fehlt die Arbeit am Fuchs und die Schweißarbeit entspricht nicht der Praxis, in Tschechien wird bereits nach vier Stunden nachgesucht. Peter Buba ergänzt, dass es Ihm hauptsächlich um die Verständigung untereinander und um gemeinsame Aktivitäten geht. Ihn stört, dass ausländische Richter in Deutschland nur als Gastrichter eingesetzt werden können. Peter Buba betont, dass Tschechien bei KlM-I mitarbeiten möchte.

6. Neuwahlen

Neuwahlen finden alle vier Jahre statt. Die ersten vier Jahre sind vorüber und gekennzeichnet durch den Aufbau von KlM-I, das Knüpfen von Kontakten und Sammeln von Informationen.

Präsident:

Vorgeschlagen wird die Wiederwahl von Herrn Jesinghausen. Herr Jesinghausen wird einstimmig um Präsidenten gewählt.
zwei Vizepräsidenten:
Vorgeschlagen wird die Wiederwahl von Cor Bottenheft und Henrik Andersen. Cor Bottenheft und Henrik Andersen werden einstimmig gewählt.

Geschäftsführer:

Herr Dr. Böhm möchte nicht mehr als Geschäftsführer kandidieren. Als neue Geschäftsführerin wird Frau Geißler vorgeschlagen. Frau Geißler wird einstimmig gewählt.
Herr Jesinghausen bedankt sich im Namen des Präsidiums für die Wiederwahl.

7. Aufnahme neuner Mitglieder (Norwegen)

Herr Jesinghausen unterbreitet folgenden Vorschlag für Kriterien, die ein Land erfüllen muss, um Mitglied bei KlM-I zu werden:

  1. Der Klub muss in der Lage sein, eine eigene Zuchtbasis aufzubauen.

  2. Im Klub sollten ca. 50 Welpen pro Jahr gewölft werden.

  3. Der Klub muss in der Lage sein, Zuchtschauen und Jagdprüfungen durchzuführen.

  4. Mitgliedschaft im nationalen Jagdhundeverband.

  5. Der Klub sollte ca. 100 Mitglieder haben.

Diese Kriterien müssen nicht sofort erfüllt sein, aber sollten in absehbarer Zeit erreichbar sein. Daher schlägt er die Einführung eines Aspirantenstatus für bis zu 5 Jahren vor. Beim Aspiratenstatus wird der nationale KlM-Klub eingeladen und unterstützt.
Zu klären ist noch die Frage, ob die Hunde jagdlich geführt sein müssen.

Die Hauptversammlung beschließt die Formulierung „entweder 50 Welpen oder 100 Mitglieder“ und erteilt zu dem Vorschlag für Kriterien für neue Mitglieder Ihr Einverständnis.

Die Hauptversammlung beschließt einstimmig den NORSK MÜNSTERLÄNDER KLUBB als neues Mitglied von KlM-I aufzunehmen.

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8. Internationale Münsterländerprüfung

Da auf der Leistungsseite in den Mitgliedsländern unterschiedliche Verhältnisse bestehen, hat sich vor zwei Jahren eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer Internationalen Münsterländerprüfung gebildet, um mit einer neuen Prüfungsordnung international Vergleichbarkeit zu schaffen. Im Arbeitskreis mitgearbeitet haben in der Zeit vom 29.11.2008 bis 06.02.2010 Tschechien, Österreich, Deutschland, Niederlande und Frankreich. Die Großen Münsterländer wollen sich an der Prüfung beteiligen. Es wurde lange über das Konzept und das Niveau der Prüfungsordnung diskutiert. Aufgrund unterschiedlicher Jagdtraditionen und rechtlicher Rahmenbedingungen in den Mitgliedsländern gab es unterschiedliche Vorstellungen zum Umfang der Prüfungsordnung. Frankreich will eine Prüfungsordnung auf der Basis einer HZP, wogegen Tschechien und Österreich ein höheres Niveau fordern. Hunde, die diese Prüfung bestehen, sollen die Voraussetzung zur Eintragung in das Zuchtbuch aller Mitgliedsländer erfüllen. Als Zulassungsvoraussetzung zur IMP muss die nationale Voraussetzung zur Zucht erfüllt sein.

Der Entwurf liegt den Teilnehmern vor. Die Prüfungsordnung untergliedert sich in fünf Bereiche: Waldfächer, Wasserfächer, Feldfächer, Gehorsamsfächer und allgemeine Eigenschaften und spiegelt somit den vielfältig einsetzbaren Jagdgebrauchshund wieder. Die Prüfungsordnung soll in den nächsten drei Jahren getestet werden. Dazu wird bei der nächsten Hauptversammlung ein Zwischenbericht gegeben. Nach Abschluss der Testphase und Abstimmung auf der Hauptversammlung muss die Prüfungsordnung durch die FCI homologiert werden.

Die Hauptversammlung diskutiert über die Idee, die Prüfungsordnung modular in fünf Module aufzubauen. Jedes Mitgliedsland kann von diesen fünf Modulen die anbieten, die sie veranstalten möchten und rechtlich veranstalten können. Aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen ist die Prüfungsordnung sonst nicht in allen Mitgliedsländern umsetzbar. In diesem Zusammenhang könnte ein internationales Leistungsrichterwesen entwickelt werden. Die Hauptversammlung beschließt einstimmig, die Prüfungsordnung im vorliegenden Entwurf mit allen fünf Hauptfächern noch in diesem Jahr auszuprobieren und somit praktische Erfahrungen zu sammeln. In der Testphase werden keine Module gebildet.

Voraussetzungen für die Berufung von internationalen Leistungsrichtern werden von der Geschäftsführerin an alle KlM-I Mitglieder versandt.

9. Vergabe von KlM-I Zertifikaten durch die nationalen Mitgliedsländer

Das Zertifikat ist an Angebot von KlM-I an die nationalen Klubs, indem diese ihren Mitgliedern einen Qualitätsausweis in Form eines Zertifikates anbieten können. Im Gegenzug bekommt KlM-I Daten über die Kleinen Münsterländer, die in den Mitgliedsländern gewölft werden. Dazu muss das Zertifikat zum Jahresende an die Geschäftsstelle von KlM-I geschickt werden, so dass eine Datei aufgebaut werden kann. Für ein solches Zertifikat kann das nationale Mitgliedsland eine Verwaltungsgebühr verlangen. Das Zertifikat ist nur zusammen mit der Stammtafel gültig. Das Zertifikat erhält jeder Welpe nach Einführung des Zertifikates. Das Zertifikat ist keine Zuchtzulassung, sondern bescheinigt, dass der KlM aus Qualitätszucht stammt. Die Geschäftsführerin erhält die Aufgabe, in den Mitgliedsländern nachzufragen, wer an einem solchen Zertifikat Interesse hat.

10. Zuschüsse für Förderungsmaßnahmen (Projekte, Veranstaltungen, Schulungen)

Das Präsidium von KlM-I hat folgende Zuschüsse beschlossen:

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  • –  Für die Teilnahme an Internationalen Zuchtschauen Reisekostenzuschuss bis zu 150 €/Teilnehmer

  • –  Für die Teilnahme an KlM-I Veranstaltungen oder anderen Projekten Reisekostenzuschuss bis 150 €/Teilnehmer

–  Für die Veranstaltung und Organisation von internationalen Prüfungen, Schulungen, Vorträgen, Zuchtwartetagung etc. bis zu 1000 €, wobei an ein einzelnes Mitgliedsland nur alle zwei Jahre dieser Betrag und insgesamt nicht mehr als 5000 €/Jahr bezahlt werden.

Anträge sind an die Geschäftsführerin zu richten. Einen solchen Zuschuss kann nur der nationale Club-Präsident beantragen. Die Auszahlung erfolgt über den Schatzmeister.

11. Pedigrees für Nordamerika (SMCNA)

Zu diesem TOP wurde bereits unter TOP 2 Tätigkeitsberichte des Präsidiums berichtet.

12. sonstiges (Homepage, etc.)

Auf der Homepage gab es seit zwei Jahren keine Aktualisierungen. Die Geschäftsführerin Frau Geißler soll die Homepage reaktivieren. Vorschläge der Mitglieder nimmt Frau Geißler gern entgegen. Die Homepage soll zu einem Kommunikationsmedium der Mitglieder werden.

13. Termine

Die nächste Hauptversammlung findet in zwei Jahren statt. Der Termin wird bekanntgegeben.

Anlagen:

  • Tätigkeitsbericht von Henrik Raae Andersen (Vizepräsident)
  • Tätigkeitsbericht von Cor Bottenheft (Vizepräsident)
  • Clubinformation von Atle Johannesen (NMLK)
  • Clubinformation von Peter Hübler (ÖVMü)
  • Clubinformation von Urs Hoppler (SKMV)

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